Benutzername hier, Passwort da

Das Thema des heutigen #webmasterfriday lautet „Account-Verwaltung“. Wir alle kennen die Problematik: Immer mehr Dienste bereichern unseren digitalen Alltag. Und nicht zu selten heißt es dann: „Registrieren, bitte!

Fotomontage: Links ein geordnetes Lager, rechts eine zugemüllte Garage. In der Mitte über der ineinander geschobenen Grenze steht „VS“.
Ordnung oder Chaos – das ist hier die Frage!
Quelle der Fotos: pixabay

Im Endeffekt hat das bei mir vor ca. 15 Jahren angefangen. Damals hab ich mir für jedes Zipperlein einen separaten Account bei einem noch heute weit verbreiteten E-Mail-Anbieter angelegt. Gut, damals hat man – oder zumindest ich – sich um individuelle oder gar sichere Passwörter noch keinen Kopf gemacht. Es ging also nur darum sich die ganzen Adressen zu merken und den entsprechenden Verwendungszwecken zuordnen zu können. Ich habe das einst noch alles rein mit dem Gedächtnis versucht zu managen.

Ein großer Teddy sitzt an einem Büroarbeitsplatz und wurde so in Szene gesetzt, als würde er tatsächlich die Maus bedienen und arbeiten.
Erklärbär-Support
Quelle: pixabay

Spätestens mit der Geburt des durch Meetings gepeitschten Buzz Words „Web 2.0“ und dem User Generated Nonsens kam jeder durchschnittliche Gehirnakrobat dann doch an seine Grenzen. Ein Kommentar hier, ein Gästebuch-Eintrag da, … oh die 247. Community zu Thema X; schau mal ein Forum für Passwortmerker … von Sozialen Netzwerken wollen wir gar nicht erst anfangen. Oder doch? Was war da alles im Laufe der Zeit? Facebook, studiVZ, meinVZ, lokalisten, Stayfriends, tumblr, YouTube, Google+, twitter, Xing, LinkedIn, … Ich bin sicher, da waren im Laufe der Jahre noch viel mehr. Aber die fallen mir auch sicher nicht grundlos nicht mehr ein. :D
Es entsteht zwangsläufig ein Chaos, bei dem jedem Hobby-Erklärbär schwindelig wird.

Jeden Tag bewegt man sich als halbwegs netzaffiner Mensch digital an Orten, für die man ein Benutzerkonto benötigt. Foren, Portale, Shops – wie soll man da noch den Überblick behalten? Eine der Fragen im Aufruf lautete:

„Meldet ihr Euch wieder ab, wenn ein Dienst nicht wirklich interessant ist? Oder schwimmt ihr als Karteileiche in dem Userpool?“

Meine Antwort: Mal so, mal so ;-) Bei Diensten, die ich tatsächlich über einen gewissen Zeitraum öfter frequentiert habe, habe ich meine Zugänge tatsächlich auch mal aktiv gelöscht. Bei anderen kamen dann irgendwann entsprechende Mails, die dies als automatischen Prozess ankündigten. – Das finde ich im Übrigen eine wirklich schöne Sache. Zum Einen kann man die E-Mail zufrieden lächelnd zur Kenntnis nehmen und die Bilder vor dem geistigen Auge vorbeirauschen lassen, die einen darin bestärken zurecht seit 6 Monaten nicht mehr dort gewesen zu sein; zum Anderen wird man aber auch Dienste o.ä. erinnert, die einem völlig unberechtigterweise entfallen sind. Ich empfinde das als eine für mich persönlich aus Kunden- / Benutzersicht wirklich sinnvolle Form des Marketings.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wie wird man der Sache Herr? Ich habe schon vieles ausprobiert. Von Ordnern im bevorzugten E-Mail-Client, Papier, eigene Datenbank u.v.m. – aber wirklich zufriedengestellt hat mich bis jetzt nichts in Gänze. Von Passwort-Managern habe ich bis dato die Finger gelassen. Nennt mich paranoid, aber mir ist das nicht geheuer, wenn es auch mit äußerst verlockender Bequemlichkeit winkt wie die holde Prinzessin vom Turm herab. ;-)

Meine aktuelle Methode besteht aus einer digitalen Liste, in die ich – bis auf wenige für mich essenzielle Konten – alles eintrage was mir so im Alltag über den Registrierungs-Button läuft. Ja, ich vergebe individuelle Passwörter und ja, ich trage da die Kennwörter natürlich nicht im Klartext ein. Nein, ich notiere lediglich für mich sinnvolle Hinweise. Das gibt mir zumindest das Gefühl von ein wenig mehr Sicherheit.

Eine perfekte Lösung gibt es aktuell in meinen Augen nicht, solange man nicht einen separaten Gedächtnispalast für die Account-Verwaltung anlegt. – Aber dazu sind die wenigsten in der Lage!

Wie macht ihr das? Habt ihr noch den Durchblick oder ist der Zug längst abgefahren? Nutzt ihr Tools a la LastPass? Schreibt mir eure Erfahrungen und / oder Tipps da unten in den absolut stubenreinen Kasten. Er beißt nicht und freut sich, wenn er gefüttert wird – mit oder ohne Verwaltung. :cool:

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Comic-Bild Gregor

Über den Autor

Ich bin Fachinformatiker, Berliner und ganz offensichtlich ein verrückter Blogger. Je nachdem überwiegt das ein oder andere.

Wer mehr über mich erfahren möchte, kann dies auf der „Über mich”-Seite tun, das Kontaktformular nutzen oder mich in einem der sozialen Netzwerke aufsuchen:

4 Kommentare zu „Benutzername hier, Passwort da

  1. Bei mir hat es auch erst mit Gedächnis angefangen. Speicher war aber schnell voll. Und Passwortmanager habe ich genau den gleichen Gedanken gehabt: Was machen die mit meinen Passwörten bzw. die sind ja trotzdem irgendwie auf dem Rechner. Ich mach es mit Zetteln in einer Box :) Die Passwörter darauf erinnern mich (meistens) daran, für welchen Shop oder Zugang die sind. Und zur Not gibt es ja noch den Button: Passwort vergessen :)

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  2. Pingback: Die Leiden des neuen Zeitalters – wie war noch mal das Passwort? › Saphiras World
  3. Ich lese gerade mal die anderen Beiträge zum Webmaster Friday. Zu Beginn hatte ich auch mich mit einem Passwort Manager nicht anfreunden können. Seit einiger Zeit nutze ich RoboForm und bin wirklich zufrieden damit. Klar die Passwörter zu meine online Konten habe ich da nicht drin, aber die Zugänge die ich täglich nutze schon.

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  4. Ich fahre zweigleisig. Auf der einen Seite Brotis Lösung mit den Zetteln in der Box, für nicht gar so sichere Sachen wie Foren & Communitys, und auf der anderen Seite ein USB-Stick mit KeePass. KeePass ist opensource und komplett offline. Ich kann es ruhigen Gewissens empfehlen. Nähre Infos unter http://keepass.info/. KeePass nutze ich vor allem fürs Online-Banking und da diese Passwörter auf keiner Festplatte stehen kann sie auch keiner klauen. :-P
    Wer es ganz sicher haben will (oder schon paranoid genug ist) kann die verschlüsselte Datenbank auf einen Sicherheits-USB-Stick, der sich selber verschlüsselt, packen.

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