
Obwohl ich hier unregelmäßig und thematisch kunterbunt schreibe, so kann ich nicht leugnen, dass dahinter tatsächlich Arbeit steckt. Das beginnt bei der Idee und endet bei der Veröffentlichung des jeweiligen Beitrags.
„Was schreibt der denn da? Heulsuse? Bettelst du um Mitleid? Willst du aufhören?“
Wenn sich nun jemand eine dieser oder ähnliche Fragen stellt, so lautet meine Antwort: Nein! Hallo? So etwas mache ich nicht. Ich möchte euch einfach nur mal mit hinter die Kulissen nehmen und gleichzeitig vor denen den Hut ziehen, die das professionell in weitaus kürzeren Zeitabständen machen. Wie also so ein Beitrag, wie sie in letzter Zeit ja doch auch mal öfter reinflatterten, entsteht, könnt ihr hier nachlesen.
Der Anfang

Am Anfang steht natürlich das Wort bzw. die Worte – also eine Idee, ein fixer Gedanke, Inspiration oder ein hemmungsloses Rumgeknutsche mit Fräulein Muse. Glücklicherweise ist es heutzutage nicht mehr allzu schwer solche Dinge für die weitere Verarbeitung zu konservieren. Wenn ich nicht gerade an einem Rechner sitze, nutze ich unterwegs dafür Evernote. Mit Hilfe von Evernote kann man Notizen in allen möglichen Formen anlegen und auch in verschiedenen Notizbüchern ordnen. Das Tool hat verschiedene Clients, die sich problemlos synchronisieren. Angefangen beim Web-Zugriff per Browser, über Apps für die unterschiedlichen mobilen Betriebssysteme bis hin zum Client auf dem PC / Mac. Ich nutze die kostenlose Variante. Hier stehen zwar nicht alle Funktionen zur Verfügung, aber für meine Zwecke reicht es vollkommen aus.
Planung ist wichtig

Aus den etwas stilleren Phasen habe ich gelernt. Gerade wenn einem mal die Zeit oder die Ideen ausgehen, macht es sich bezahlt, wenn man vorausgeplant und entsprechende Beitragsthemen konserviert hat. Um das Ganze übersichtlich zu halten, setze ich insightly ein. Das ist zwar eigentlich eine CRM-Software, lässt sich damit aber auch für andere Planungsdinge in meinem Privatleben anwenden.
Im Bereich Tasks lege ich also zukünftige Beiträge als Aufgaben an. Die kann ich mit Texten und Dateianhängen versehen. Die Aufgaben kann man kategorisieren, ihnen Prioritäten und Projekte zuweisen, sie abonnieren und an sie erinnert werden. Des Weiteren kann man Tasks auch wiederholbar anlegen. So mache ich es beispielsweise als Erinnerung an den #webmasterfriday, dessen Thema jeden Donnerstagabend bekanntgegeben wird.
Planbare lustige Feiertage oder andere absehbare Ereignisse halte ich so fest, hinterlege weiterführende Links, die mich bei der Recherche dann unterstützen sollen, usw.
Generell hat es sich als äußerst hilfreich erwiesen – sofern es die Freizeit hergibt – Beiträge vorzuschreiben. Dieser hier wabert schon einige Zeit lang in der Warteschleife. Allerdings ist er ein eher schlechtes Beispiel. Denn jedes Mal, wenn ich ihn finalisieren wollte, waren schon wieder andere Tools am Start.
Jetzt wird’s bunt

Nachdem ich nun ein Thema habe, geht es an die Aufbereitung. Dabei beginne ich, wenn mir nicht gerade die Sätze schon durch die Hirnwindungen purzeln, meist mit den Bildern. Das hat den Vorteil, dass ich beispielsweise das große Beitragsbild, was auch in den Sozialen Netzwerken zu sehen ist, wenn ich den Link teile, nicht nur euch möglichst auf einen Blick zeigen soll wohin die Reise geht, sondern auch mir während des Schreibens als Stütze dient, um ggf. den Faden wiederzufinden.
Bildrecherche

Da ich als Fotograf ungefähr so begabt bin wie sich Essstäbchen zum Pflügen eines Ackers eignen, kann ich nur selten auf eigene Fotos zurückgreifen. Also benötige ich Fremdmaterial. Stockfotos sind eine super Fundgrube, wenn es was ganz spezielles sein soll, bringen aber immer rechtliche Verbindlichkeiten mit sich, die mir stellenweise zu wage sind, um mich damit aufs Glatteis zu begeben. In seinem Blogbeitrag hat mich Pascale Beier auf verschiedene kostenlose und rechtlich eindeutige Seiten hingewiesen, die ich seither eigentlich immer in Anspruch nehme. Wie man an den Angaben unter den Bildern in meinen Beiträgen sehen kann, liegt pixabay dabei ganz weit vorne. Unsplash ist auch eine wirklich zu empfehlende Quelle für qualitativ tolle Fotos. Da ich aber oft auf Illustrationen in Form von Cliparts zurückgreife, suche ich zunächst bei pixabay und werde in 90% der Fälle fündig. Wenn euch also auch mal Bildmaterial fehlt, schaut dort ruhig vorbei!
Nun aber mal schreiben!
Wohl wahr, ich investiere relativ viel Zeit und Überlegungen bevor ich dann tatsächlich anfange zu schreiben. Es sei denn, es geht um einen sehr spontanen Beitrag. Dann schreibe ich meist einen halben Artikel und schiebe die Bildrecherche quasi als schöpferische Pause ein.
Großartig Tools nutze ich zum eigentlichen Schreiben nicht. Ich bin da ganz konservativ mit Microsoft Office bzw. Google Docs, wenn ich unterwegs / am Notebook schreiben will.
Wenn ich der Meinung bin, fertig zu sein, gehe ich den Text ab einer mittleren länge mit Sicherheit mindestens drei Mal durch und korrigiere Fehler usw. – Die Häufigkeit liegt allerdings weniger an einer Rechtschreibschwäche als daran, dass ich aus dem Bauch heraus verfasse. Ich habe zwar ein paar Fakten oder auch Formulierungen im Kopf. Aber die versuche ich dann quasi im Vorbeischreiben mit einzubauen. Klingt kurios, aber ich kann versprechen: Es ist noch wesentlich wirrer.
Einen Titel vergebe ich oft schon im Vorhinein und passe ihn nur selten an. Da muss mich schon ein Geistesblitz der besonders prickelnden Sorte reiten oder mir zunächst nichts sinnvolles eingefallen sein.
Der letzte Schliff
So, wir haben nun alle Zutaten beisammen, die das Rezept erfordert:

- Beitragsbild
- Illustrationen
- Text
Also trage ich das nun alles fein säuberlich ins Blog ein. Dabei wird unzählige Male die Vorschaufunktion genutzt und optisch noch hin und her geschoben. Schnell noch schauen, ob ich das Beitragsbild korrekt hinterlegt habe, und dann noch eine Kurzbeschreibung aus den Fingern saugen. Jetzt rollen sich bei allen Suchmaschinenoptimierern die Fußnägel auf. Ja, liebe SEOs, ich weiß. Aber ganz ehrlich, ich lege keinerlei Wert auf Keywords. Ich möchte nur meinen Gehirnschmalz loswerden ohne dabei zum Phrasenschwein-Millionär zu mutieren. Hier wird ja nichts verkauft und ich bin auch kein Produkt. Eine Marke schon. Zumindest fragen mich das die Leute immer wieder, was ich denn für eine sei. Also muss ja da etwas dran sein…
Was will uns Gregor damit sagen?
Och, eigentlich nichts… Doch, natürlich! Zunächst einmal will ich die Tools erwähnt haben. Ich weiß selbst, dass es hilft bei Gleichgesinnten zu schauen was die so benutzen. Ergo mache auch ich kein Geheimnis daraus.
Darüber hinaus wollte ich mal ein wenig mehr Transparenz in das chaotische Entstehen dessen was ihr hier so lest bringen. Vielleicht lasse ich euch demnächst sogar mal einen fotografischen Blick hinter die materiellen Kulissen werfen. Aber das muss ich mir noch schwer überlegen, ob ich mein mit Kleinodien, Süßkram und Nachschlagewerken vollgestopftes Arbeitszimmer zeige. Ach Mist, schon wieder zu viel verraten…
Ansonsten soll diese Beschreibung auch ein klein wenig belegen, warum ich mich über jeden Leser, jedes Sharen und nicht zuletzt jeden Kommentar so freue. In dem Moment, wo ich sehe, dass ich zumindest einer oder ein paar Personen Freude bereitet oder die Zeit positiv vertrieben habe, hat sich diese Mühe für mich einfach gelohnt.
In diesem Sinne: Einen herzlichen Dank an alle da draußen, die hier regelmäßig vorbeischauen!
Uiuiui, das sieht ja nach richtig viel Arbeit aus bei dir. Da bin ich wesentlich fauler bei meinem Blog
PS. Ich lese deine Beiträge immer, meistens gesammelt hintereinander weg, wenn ich Zeit hab. Nur zum Schreiben bin ich dann zu….na? Richtig, zu faul