
Wenn Du Dich jetzt fragst, ob ich mich mit einem oder mehreren Neidern auseinandersetzen muss, so muss ich für die leicht verwirrende Titel-Wahl um Verzeihung bitten. Zugegeben, ganz ohne Absicht ist mir das nicht unterlaufen.
(Abgesehen davon wüsste ich gar nicht worauf man bei mir neidisch sein könnte. Na gut, eine Sache wäre da schon. Aber dazu komme ich später.)
Dennoch ist das Thema nur einen katzenvideolosen Sprung entfernt. In den folgenden Zeilen möchte ich Dir meinen Beitrag zum sechsten Wort des txt-Projektes präsentieren. Solltest Du diese besondere Blogparade noch nicht kennen, lege ich Dir ans Herz sowohl bei mir ein wenig in den vorangegangenen Beiträgen dazu über die zugehörige Kategorie zu blättern, als auch den Blog des Erfinders Dominik Leitner genauer in Augenschein zu nehmen.
Die Ein-Wort-Vorgabe hat mich diesmal sprichwörtlich umgehauen. Kennst Du das? Du siehst etwas oder jemanden und im selben Moment sprudeln Gedanken durch Dein Gehirn wie aus einem nimmermüden Wasserfall? – Ich liebe das! Das ist als wenn jemand in meinem Kopf eine Lawine los getreten hat. Doch damit genug Mineralquassler; das Wörtlein an der Waage lautet: dein.
Natürlich lädt das Wort an sich ein, die kitschig-romantischen Liedchen anzustimmen, die niemals einen Schlüssel benötigen werden, weil sie – flach wie sie sind – problemlos unter der Tür durchkommen. Doch ich wäre ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von Dir, wenn Du das von mir erwartest.
Nein, ich habe Dominiks Ankündigung gelesen und es hat mir im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Kopf, aber die Augen verdreht:

Beide Reihenfolgen derselben Zeichen hängen auch inhaltlich zusammen. Denn schließlich begehrt der Neider gemeinhin das was Dein ist!
Ist das ein Zufall? Nun, vermutlich schon. Dennoch finde ich den Gedanken witzig, dass es bei den Wortschöpfungen einen Zusammenhang gab.
Doch lass uns den Spekulatius für die Adventszeit und die Spekulationen für die Kommentare aufheben.
Wenn das nicht der erste Beitrag von mir zum txt-Projekt ist, den Du liest, weißt Du schon, dass ich dabei Reime quasi dental bedrohe. So habe ich mich auch dieses Mal daran versucht, sie mit dem reichlich weit hergeholten Vorwand bissig zu werden im Zaum zu halten. Ob sie mir das abgekauft haben, musst Du allerdings selbst entscheiden. – Viel Vergnügen!
Dein Neid
Du bist der Mittelpunkt in jedem Raum.
Ein Glückspilz wer Dich zum Freunde hat.
Im Fuhrpark jedes Teil ein Unikat.
Nie zu enden scheint dein ruhmreicher Traum.
Natürlich ist all das auch vergänglich!
Es weckt bei anderen Begehren.
Ihr Schicksal will es doch verwehren.
Dies bezeichnet man als Neid hinlänglich.
Wenn wir schon dabei sind, …
…noch ein paar Worte zum „Neid“:
Der Begriff ist eindeutig negativ behaftet und Neider werden für ihr Begehren in der Regel in ein schlechtes Licht gerückt. Ich persönlich denke, dass Neid per se nichts schlechtes ist. In kleinen Dosen – ganz ohne Dosenpfand – kann er sogar anspornen. Er eignet sich meiner Meinung nach zum subjektiven Festlegen von Idealen und Setzen von Zielen.
Denn an sich heißt es ja nicht im Umkehrschluss, sich bösartig zu verhalten, weil man beispielsweise etwas ebenfalls haben / erreichen möchte.
Aber es stimmt schon, dass ein nicht unerheblicher Teil aus Neid Missgunst werden lässt. Diese frisst sich fest und äußert sich dann in entsprechend unschönen Handlungen. Ähnlich wie bei den negativen Erlebnissen im Beitrag neulich, bleibe ich trotzdem dabei, dass der Neid selbst weder schlecht, noch Auslöser ist – viel mehr der Selbstbewusstsein vermissende Umgang damit. Deshalb eingangs die Erwähnung, dass es doch etwas gibt, worauf man bei mir neidisch sein könnte (Vorsicht vor dem bissigen Konjunktiv!): Auf den anderen Umgang mit Neid.
Wie denkst Du über Neid? Diese und andere Fragen kannst Du mir bequem in den Kommentaren beantworten oder mir weiterführende stellen.
In jedem Fall wünsche ich Dir ganz neidlos ein tolles Wochenende!
Wie du schon geschreibselt hast: Solange NEID nicht Missgunst wird, ist es o.k. Und ansporn kann er sicherlich auch sein.


Man darf sich halt nicht drin verrennen, wenn etwas nicht DEIN sein kann
So, wie dein Blog. Neidvoll schau ich immer wieder gern hier rein, weil er mir so gut gefällt und ich weiß, das ich es nicht so könnte. Dieser Neid ist ohne Groll, wohl eher ein Kompliment. So ist aus dem negativen touch des Wortes, dann doch was positives geworden
Tja, so schnell kanns gehen
Hallo Broti,
danke für das Kompliment. Allerdings ist nicht ganz richtig: Deine täglichen #GutenMorgenHalloWachKommtGutInDenTag Beiträge schreiben sich ja auch nicht von allein. Ich jedenfalls halte sie nicht für ein im Halbschlaf gefertigtes Geschreibsel. Ganz im Gegenteil. Du hast nicht umsonst damit eine Art Tradition etabliert, die – wie man wieder einmal sehen durfte – in Deiner Abwesenheit von den Followern mitgetragen wird. Du gibst einer Reihe Menschen jeden Morgen ein Stück Schwung mit auf den Weg in den Alltag. Damit hast Du weder Anlass zum Neid, noch solltest Du Dein Licht unterm Scheffel parken.
LG
Gregor
Mein NEID war ja auch ein Kompliment.
Ähhhmm, das mit dem Halbschlaf ist nicht ganz richtig….
Es ist manchmal sogar noch fast Tiefschlaf.
Hey, Dank und KLOPP