Das heutige Türchen ist in jeglicher Hinsicht etwas besonderes. Und ich hoffe ganz ehrlich, dass Du dabei auch voll auf Deine wissbegierigen Kosten kommst.
Warum? Nun, ich persönlich mag die Zahl 9 zum einen. Aber das ist ja nun nichts wirklich weltbewegendes.
Der Punkt ist, ich habe mir Anfang des Jahres viel vorgenommen was den Blog angeht. Habe das teilweise auch hier kundgetan – und im Laufe des Jahres korrigieren müssen.
Doch schon im Sommer hatte ich etwas vor Augen, das nun, jetzt, ja in diesem Moment von mir geschrieben wird.
Nenn mich eitel, zahlensüchtig, wie auch immer – in jedem Fall bin ich stolz wie Bolle, Dir heute meinen 100. Beitrag präsentieren zu dürfen!
Und an dieser Stelle muss ich mich bei Dir bedanken! Egal ob Du gerade das erste Mal hier bist oder vielleicht sogar schon alle 99 Beiträge davor gelesen hast. Fakt ist, Du bist hier. Und vielleicht bleibst Du ja auch hier bzw. kommst wieder. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
Danke für all die Kommentare (aktuell 465 an der Zahl!), danke für die lieben Worte, Aufmunterungen, Treffen, Diskussionen, Teilen, Fragen natürlich,… Es gibt so viel wofür ich jede(r/m) von Euch dankbar bin! Ganz ehrlich!
Denn eins steht mal fest: Wenn Du hier nicht lesen würdest, würde ich längst nicht mehr schreiben!
In diesem Sinne hoffe ich, Dir mit diesem Jubiläumsbeitrag und einer aus dem Pool extra dafür von mir handverlesenen Frage sozusagen ein schönes Lese-Erlebnis zu basteln!
Die Frage
Die Frage des Jubiläums-Türchens stammt im Prinzip von zwei sehr treuen Lesern. Sie haben sie nicht ganz gleich formuliert, dennoch meinen sie – glaube ich – dasselbe.
Die Rede ist von Ulrike und Ingo – und das hier ist ihre Frage:
(Natürlich in beiden Originalversionen)
Ulrike:
„Wie hast du als Blogger begonnen? Warum? Was bedeutet dir das Schreiben?“Ingo:
„Wie oder wodurch hast Du Deine Liebe zum Schreiben entdeckt? Gab es ein Schlüssel-Erlebnis dafür?“
Wie alles begann
Nun, dazu muss ich wirklich weit ausholen und Dich mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit nehmen. Denn den Spaß am Schreiben entdeckte ich vor ungefähr zwei Jahrzehnten. Exakt kann ich es gar nicht sagen. Aber ich schätze mal, dass ich so um die 12 Jahre alt war.
Damals habe ich erste Gedichte geschrieben und hatte auch Spaß am Schreiben in der Schule.
Abgesehen davon bin ich mir sicher, dass mir meine Eltern eine Zeit meines Lebens lebhafte Fantasie attestieren werden.
Meine Aufsätze in der Schule trafen beileibe nicht immer den Geschmack der Lehrer. Mal inhaltlich nicht, mal vom Stil her. Dennoch habe ich den Spaß nicht verloren und immer mal wieder Kleinigkeiten verfasst.
So richtig gepackt hat es mich als ich mit Rollenspielen begann. Ja, ich gehöre zu der Pen & Paper Spezies, die gern als leicht grenzdebil dargestellt wird.
Das Hobby hat mich wahnsinnig schnell gefesselt. Es war einfach schön, sich in eine nahezu grenzenlose Welt der Fantasie begeben zu können, mit Freunden gemeinsam Geschichten nicht nur zu sprechen, sie zu leben. – Nein, wir haben uns nicht darin verloren. Aber es war eben schon ein Stück unsere Welt!
Ich habe auch schnell eine Liebe zum Detail entwickelt. Mir reichte es nicht, dass die Figur, die ich verkörperte, nur über die vorgesehenen Zahlen und Fakten definiert wurde. So habe ich für jeden dieser Charaktere eine mal mehr, mal weniger umfangreiche Hintergrundgeschichte geschrieben, sie mit Leben gefüllt und hatte wahnsinnigen Spaß daran.
Insofern war, um auf den einen Fragen-Part von Ingo einzugehen, der Beginn mit dem Rollenspiel das besagte Schlüssel-Erlebnis. Denn ab diesem Zeitpunkt habe ich erst wirklich geschrieben, so wie ich es auch heute noch als Schreiben von Geschichten anerkennen würde.
Falls Du jetzt zu denen gehörst, die eben jenes Hobby auch mal betrieben haben oder es vielleicht sogar noch tust und jetzt wissen möchtest, womit ich begann und was ich alles gespielt habe: So möchte ich nach diesem weniger alten, dafür aber verschachtelten Satz gern ein paar Worte dazu verlieren. Denn hey, es ist der 100. Beitrag. Ich hab Zeit.
Kleiner Rollenspiel-Exkurs
So wie viele mit einer Marke, die so ähnlich wie „Malbuch“ klingt, mit dem Rauchen anfangen, fingen die meisten meiner Generation – so auch ich – beim Rollenspiel mit „Das Schwarze Auge“ (kurz DSA) an. Also auch wirklich klassisch mit mittelalterlicher Welt, den Charakteren als Heldenfiguren, Abenteurern und so weiter. Ich mag die Geschichten rund um Aventurien bis heute sehr gern. Wobei ich an dieser Stelle einen Autoren besonders hervor heben muss und möchte: Ulrich Kiesow – Gott hab ihn selig – hat mit seinen Werken meine Jugend durchaus begleitet und mir mit seiner Art Geschichten und Texte im Allgemeinen zu schreiben viele schöne Bilder gemalt!
Um jetzt die Nicht-Rollenspiel-Fans nicht ganz so arg vor den Kopf zu stoßen, werde ich die weiteren Systeme einfach mal wild durcheinander aufzählen. Die Reihenfolge hat keinerlei Bedeutung.
„Shadowrun“, „Vampire“, „Werewolf“, „Earthdawn“, „Mechkrieger“, „Plüsch, Power & Plunder“, „Cthulhu“ (1890, 1920, Vietnam), „Warhammer Fanatasy“
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Bilder der hoffentlich bald fertigen neuen Textschmiede. Das Regal, in dem die Rollenspiel Historie aufbewahrt wird, steht schon.
Seit einigen Jahren spiele ich allerdings nicht mehr. Das Hobby ist dem Zeitdruck zum Opfer gefallen. Aber wer weiß… Ich bin immer noch ein großer Fan davon gemeinsam in geselliger Runde den Grips zum Glühen zu bringen.
Der Weg zum Blog
Wie Dir eventuell schon bekannt ist, habe ich meinen Blog mehrfach gestartet und wieder eingestampft. Der erste Versuch war Ende 2009.
Warum ich das angefangen habe? Nun, mir fehlte es mich schriftlich kreativ auszutoben. Schlicht und ergreifend. Zu dem Zeitpunkt habe ich schon nicht mehr wirklich gespielt. Meine damalige Runde zerbrach aus verschiedensten Gründen und ich hatte ehrlich gesagt keine Lust etwas neues aufzubauen. Denn wenn man erstmal ein jahrelang eingespieltes, homogenes Team hat, ist es schwer, das irgendwie zu ändern. Denn schlussendlich hat es auch viel mit Vertrauen zu tun, finde ich. Zumindest ab einem gewissen Punkt.
Aber ich schweife ab.
Also aus der Not neben der Programmierung kreativ unterfordert zu sein und gleichzeitig im digitalen Berufsleben stehend, bot es sich einfach an einen Blog aufzusetzen.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung ob das Zeug, was ich da damals geschrieben habe, jemals jemand gelesen hat. Ich hoffe nicht!
Ich war doch ganz schön aus der Übung und das war nun ein gänzlich anderes Terrain. Abgesehen davon bin ich damals auch etwas blauäugig unterwegs gewesen und habe doch ein wenig tabuloser geschrieben, als ich es jetzt und hier mache. Themen, die ich heute vermeide, waren kein Hindernis. Ich habe über das geschrieben wonach mir gerade war.
Das klingt so aus der Ferne betrachtet vielleicht nach einem richtigen Ansatz. Ist aber mit dem digitalen Leben, das wir als Gesellschaft führen, so nicht unbedingt in einen harmonischen Einklang zu bringen. Auch die gewinnbringenste Unbedarftheit muss sich nach gewissen rechtlichen Vorgaben richten.
Abgesehen davon war es bis hin zum Layout einfach schlecht!
Aber aus diesem Antrieb heraus habe ich das erste Mal meinen Blog gestartet. Es folgten weitere Versuche und irgendwann wurden die einzelnen Besucher lebendig und kommunizierten mit mir.
Seitdem gab es kein Einstampfen mehr. Nur den Wechsel der Plattform und hin zum eigenen Webspace.
Was bedeutet mir das Schreiben?
Kurzum: Sehr viel!
Schreiben bedeutet mir wirklich viel. Es ist ein Kanal sowohl für die Kreativität wie auch für die Emotionen. Das reicht im Ausmaß vom Hobby bis hin zur Therapie.
Um Gedanken niederzuschreiben, muss man sie zumindest im Laufe des Prozesses irgendwann zwangsläufig auch ordnen. Spätestens vor dem Klick auf „Veröffentlichen“ sollte man das tun, weil es sonst nämlich niemand lesen bzw. nachvollziehen kann.
Durch das Bloggen und die Kommunikation mit Dir, hat das Schreiben in meinem Leben nicht unbedingt einen anderen Stellenwert. Den hatte es vorher prinzipiell auch schon.
Aber es hat einen ganz anderen Charakter. Ich schreibe nicht mehr für die Vitrine, in der etwas hingestellt, angeschaut und dann nur noch hin und wieder abgestaubt wird. Ich schreibe zu großen Teilen der Kommunikation wegen. Selbst die Leser(innen), die keine Kommentare hier für mich zurücklassen, kommunizieren auf die ein oder andere Art mit mir. Sei es tatsächliche Kommunikation oder aber auch einfach durch ihre Wiederkehr.
Mein Schreiben – egal ob über lustigen Zitronenregen oder ernste Themen – wird durch Deine Resonanz zum Leben erweckt und verhallt nicht in einem luftleeren Raum.
Und eines kannst Du mir glauben: Ich bin Dir dafür wirklich sehr, sehr dankbar! Denn diese Aufmerksamkeit, die Du mir schenkst, kommt freiwillig und ehrlich. Das sind seltene Dinge in dieser Welt. Sowohl Aufmerksamkeit, wie auch Freiwilligkeit und Ehrlichkeit. Und ich bin schon auch ein wenig stolz, dass Du mir damit ein Stück Deiner Lebenszeit opferst! Denn Zeit ist kostbar und endlich.
Das Schreiben als solches hat also keinen anderen Stellenwert, sondern eine weitere Komponente bekommen. Ein Publikum – Dich!
So hoffe ich, dass wir uns sozusagen gegenseitig bereichern und unterm Strich ein Lächeln bleibt, das wir beide in andere Lebensbereiche mitnehmen können.
Unterm Strich zähl…
…en WIR!
Es bleibt das Fazit, dass ein ungelesener Text eben nichts als ein Text ist. Bestenfalls eine verpasste Chance.
Doch was Du aus dem machst, was ich hier so von mir gebe, ist das was das Schreiben inzwischen für mich ausmacht!
„Ihr, nur ihr allein,
könnt ein Teil des Ganzen sein.
Ihr könnt vor Eurem Leben flieh’n
und mit uns um die Häuser zieh’n!“Auszug aus dem Lied „Nur ihr allein“ von In Extremo
Damit ist, denke ich, für den Moment alles gesagt.
Aber ich habe noch eine kleine Bitte:
Bis jetzt ist der Beitrag zum zweijährigen Bestehen des Blogs mit 25 Kommentaren einsamer Spitzenreiter. Aber ich bin mir sicher, dass wenn Du Dich dazu durchringst hier etwas zu hinterlassen, wir dann locker mehr schaffen können! Immerhin gibt es etwas zu feiern. Außerdem interessiert mich, wie viele Beiträge Du schon gelesen hast bzw. seit wann Du hier zum Lesen vorbeikommst.
In diesem Sinne: Wir lesen uns!
Guten Morgen Gregor,
herzlichen Glückwunsch zum 100.! Dass Deine Lehrer Deinen Stil, sowohl inhaltlich an auch in der Form nicht mochten, kann ich mir sogar sehr gut vorstellen… Glücklicherweise hast Du Deinen Wortwitz und Schreibstil, trotz aller Schwierigkeiten, behalten! Auf weitere 100 und 100 und 100…
Ich freue mich drauf!
Liebe Grüße, Ulrike
Hallo Ulrike!
Hehe, kleine Anekdote dazu aus der Schulzeit:
Meine Deutschlehrerin sagte zu mir: “Gregor, Ihr Können reicht maximal fürs Feuilleton…”
Darauf entgegnete ich: “Auch diese Autoren können davon leben!”
LG
Gregor
Kommentar 467
Herzlichen Glückwunsch zum 100ten. Und ich würde gern noch ein paar Weitere lesen
LG
Broti
Moin Broti!
danke, ich arbeite daran
LG
Gregor
Guten Morgen,
Herzlichen Glückwunsch, tja mach weiter so. Mir gefällt es und Deine Lehrer haben keine Ahnung ?
LG
Hallo Vio!
Danke, werd ich!
Tja, so in der Art hab ich damals – teilweise zumindest – auch gedacht
LG
Gregor
Hallo Gregor
na zur Feier des Tages werd ich mal auch was hinterlassen.Ich beneide ja oft die die einfach so eine Seite mit Inhalt und Worten füllen können. Da muss ich mich schon für anstrengen. Wieviel ich hier schon gelesen hab weiß ich nicht so genau und auch nicht seit wann. Aber ich tu es, weil ich die Art mag und es so schön aus dem Leben ist, mit einfachen und humorigen Worten. Grad als ich von der Phantasie lass fragte ich mich ob du wohl auch an etwas dickem schreibst ? So etwas ganz und gar ausgedachtes? Na wie auch immer ganz herzlichen Glückwunsch zum 100ten und was soll ich sagen: Weiter so…!
Hallo Petra,
zunächst einmal lieben Dank
Prinzipiell würde ich Dir Deine Frage ja beantworten. Allerdings musst Du damit noch etwas warten, weil sie sich schon im Adventskalender-Fragen-Pool befindet.
LG
Gregor
Gregor wird 100 – !
Und zur Feier des Tages darf ich mich auf dieser Seite kurz fassen,
dann bleibt dem Blogpapa mehr Zeit für die rauschende Blogparty
(und zumal ich hier das Geburtstagfoto nicht hochladen kann) :
https://plus.google.com/+HermannKantak/posts/Z724ed2kYzA
Wohlan, wohlauf!
Annette läßt grüßen,
ich grüße – herzlichst,
Hermann
Hallo Annette und der, der Dir nachläuft
Ich danke euch für die Glückwünsche und wünsche euch einen ganz, ganz sonnigen Tag!
LG
Gregor
G L Ü C K W U N S C H
´ne richtig alte Socke
Hallo Holger!
Danke! Ja, aber glücklicherweise nicht beim Waschen verschollen gegangen
LG
Gregor
Hi Buddy,
Gratulation zur 100, Gratulation zu diesem Jubiläumsbeitrag. Und vielen Dank, dass Du uns an Deinem Leben, Deinen Interessen, Leidenschaften teilhaben lässt — und auch für Fragen offen bist.
Rollenspiele kenne ich natürlich. Ab etwa Klasse 10 aufwärts haben Freunde und ich diverse Wochenenden damit gefüllt. DSA, Dungeons & Dragons und weitere… Schön war’s. Und klasse, dass Dich diese Spiele zum Schreiben geführt haben. Bei mir war es primär die Musik, zum Teil auch die Schülerzeitung.
Seit wann ich Deinen Blog lese? Seitdem wir uns kennen, denke ich. Intensiviert hat sich das nach unserem ersten Kreativ-Treffen im HdHB, falls ich mich richtig erinnere. ;D
Weiter so, Gregor. Ich freue mich auf all die Dinge/-r, die noch so folgen werden. ^^
Rock on! \m/
Ingo
Danke, Holly!
Wieso ahnte ich nur, dass Rollenspiele auch Deine Wege kreuzten?
LG
Gregor