In der Nacht zu Donnerstag war ich seit einer halben Ewigkeit mal wieder im Kino.
Okay, wenn man es genau nimmt, war es Donnerstag. Denn es war eine Mitternachtspremiere!
Dass Blizzard Entertainment einen Film zu seinem Spiele-Universum Warcraft produzieren lassen wollte, ist schon einige Jahre bekannt.
Immer wieder sickerten Informationen durch, das damit betraute Team, das Drehbuch, dessen Autor wechselte und irgendwann habe ich aufgehört das zu verfolgen.
Ehrlich gesagt habe ich vom Film erst eine Woche vorher mitbekommen und spontan aus einer Laune heraus eine Karte für die Premiere gekauft.
Meine Vorgeschichte
Für mich begann das alles vor etwa 20 Jahren mit dem Strategiespiel Warcraft 2.
Man sieht allein der Intro-Technik an, wie lange das her ist.
Ich habe diese Art Spiele von Blizzard damals immer gern mit meinen Brüdern via Netzwerk gespielt.
Vor einigen Jahren kam dann das MMORPG World of Warcraft heraus.
Ich war fast von Anfang an dabei und habe viele Jahre meine Freizeit mit dem Spiel verbracht, Erweiterungen im Mitternachtsverkauf erworben und, und, und.
Und ich muss gestehen, dass ich seither auch im Berufsleben selten so eine Disziplin erlebt habe wie damals, als man mit 39 anderen Leuten zusammen via Teamspeak verbunden war und ohne großartige Moderation nur diejenigen sprachen, die auch etwas sinnvolles zu sagen hatten.
Es war eine tolle Zeit!
Aber nun habe ich auch schon ein paar Jahre nicht mehr gespielt.
Soweit zu meiner Vorgeschichte und Verbindung zum Warcraft-Universum.
Der Film
Ehrlich gesagt gehen mir die meisten Comic- und Spielverfilmungen der letzten Jahre ziemlich auf den Keks!
In den meisten Fällen wird meiner Meinung nach dem Publikum mit mittelmäßigen Stories und Effekthascherei das Geld aus der Tasche gezogen. – Zumindest denen, die die Vorlagen tatsächlich kennen.
Es ist eher selten, dass ich Spaß daran habe, selbst dann, wenn ich die Comic-Serie oder das Spiel wirklich mochte.
Dennoch war ich sehr gespannt auf Warcraft. Denn im Gegensatz zu vorangegangenen Filmumsetzungen bietet das Spiel eine Geschichte, die seit mehreren Jahrzehnten immer weiter erzählt wird. Also einfach auch ein gigantisches Potenzial nicht nur Animationen auf die Leinwand zu zaubern, sondern tatsächlich eine Geschichte zu erzählen.
Und genau das ist den Machern meiner Meinung nach gelungen!
Der Film berichtet aus den Anfangstagen der Geschichte. Ereignisse, die die Spieler nur aus erzählenden Videosequenzen und dem zusätzlichen Material rund ums Spiel wie Bücher und Comics kennen.
Damit ist schonmal eine wichtige Voraussetzung geschaffen. Denn so kennen die Zuschauer vielleicht teilweise inhaltliche Zusammenhänge, sind aber dennoch gespannt auf das Gesamtbild und die Umsetzung!
Der Film erzählt eine in sich geschlossene Geschichte, die dort endet, wo Blizzard in den Spielen beginnt. Wer also von dem Ganzen angetan ist, könnte durchaus auch mal das ein oder andere Spiel in die Hand nehmen.
Dass die grafische Umsetzung gelungen ist, hatte ich schon vorausgesetzt. Dennoch funktioniert auch das Zusammenspiel aus Animation und und echter Schauspielerei hervorragend.
Die Geschichte
Keine Sorge, ich werde nicht zu viel verraten.
Erzählt wird die Geschichte wie die Orks nach Azeroth kamen.
Azeroth – eine Welt, in der die Menschen, Zwerge, Elfen und Gnome sich zur Allianz zusammengeschlossen haben und weitestgehend friedlich miteinander leben.
Doch aus dem Nichts werden ganze Dörfer der Menschen vernichtet und der Feind ist unbekannt. Die wenigen, die berichten können, erzählen wirre Geschichten über die brutalen Ereignisse.
Doch wer oder was ist es, was ihre Welt heimsucht und das Gleichgewicht, das man mühevoll zu bewahren sucht, stört?
Draenor, die Welt in der Orks und Draenei leben, droht unterzugehen und die Orks versuchen unter der Führung des Hexenmeisters Gul’dan eine neue Heimat zu finden. Dem Hexer gelingt es die stärksten Krieger seines Volkes durch ein Portal nach Azeroth zu bringen. Diese Welt soll ihre neue Heimat werden.
Die Kultur der Orks beruht auf gewalttätigen Auseinandersetzungen und Krieg. Somit liegt es nahe, dass sie sich ihr neues Heim nicht mit Diplomatie oder Hilfesuchen aneignen wollen.
Dieser Konflikt bildet den grundsätzlichen Plot um für den weiteren Verlauf der Geschichte des Warcraft-Universums.
Große Figuren, deren Namen für die Nachwelt dieser fiktiven Welt prägend sind, spielen ihre Rolle im Ränkespiel um Macht, Angst, Diplomatie, Krieg, Frieden, Zukunft und Liebe.
Natürlich ist diese Art von Geschichte in ihren Grundzügen nichts neues. Es sind die Kapitel, wie sie sich in unseren realen Geschichtsbüchern Generation für Generation wiederholen.
Dennoch finde ich, dass der Film das sehr schön und mit Gefühl aufbereitet!
Legendäre Namen wie Llane Wrynn (König der Menschen), Medivh, Khadgar, Orgrimm und Schwarzfaust gesellen sich zu Gul’dan. Unterschiede zwischen Völkern bilden gleichermaßen den Konflikt wie sie zum Anlass genommen werden Gleichheit zu erkennen.
Ich finde die Geschichte wirklich schön erzählt und eine durchaus runde Sache!
Das Kino-Erlebnis
Ehrlich gesagt war ich reichlich erstaunt eine Woche vor Premiere noch locker eine Karte kaufen zu können.
Ich hatte irgendwie mit einem größeren Andrang gerechnet.
Doch es war für ein solches Ereignis ganz schön ruhig.
Die Mitternachtspremiere habe ich im IMAX am Potsdamer Platz in 3D genießen können. Ein wirklich schönes Kino, bei dem sich der Preis tatsächlich lohnt, weil man eben nicht in einer Legebatterie das Popcorn der umliegenden Zuschauer akustisch mitkaut, jede Menge Beinfreiheit und seine eigenen Armlehnen hat.
Dort habe ich auch unter anderem das Triple Feature vom Hobbit gesehen, falls Du Dich erinnerst.
Irgendwie hatte ich mit Cosplay gerechnet, da es zu den Veröffentlichungstermin von Erweiterungen zu World of Warcraft auch weltweit Veranstaltungen gab, bei denen es zu Wettbewerben im Cosplay kam.
Aber ich habe niemanden erspähen können, der sich derart in Schale geworfen hatte.
Ich selbst habe an diesem Abend ein T-Shirt ausgepackt, das ich bis dato sicher verwahrt hatte. Es stammt vom Mitternachtsverkauf der Erweiterung Cataclysm zu World of Warcraft. Die wurden damals in die Menge geworfen und ich hatte eins ergattern können.
Generell waren viele Leute da, die T-Shirts zum Thema Warcraft trugen. Teilweise Bekundungen zu einer der beiden Fraktionen (Allianz / Horde), teilweise Sprüche aus den Spielen, aber ganz offensichtlich hatten sich auch aus ein paar Gilden Spieler für diesen Kinoabend zusammengefunden und trugen ihr Wappen und / oder ihren Namen auf der Brust.
Die Länge von guten zwei Stunden des Films sorgte dafür, dass ich das Kino genau in dem Zeitraum verlassen habe, in dem weder U- noch S-Bahn fuhren. Also machte ich mich zu Fuß auf den Heimweg.
Und es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich diese Strecke in den letzten Tagen gelaufen bin. Aber das ist eine andere Geschichte.
Der Titel dieses Beitrags entspricht einem Spruch aus der ersten Erweiterung von World of Warcraft (The Burning Crusade). In diesem Teil betritt man passender Weise Draenor.
Und es stimmt. Ich wusste ja nicht, was mich erwartet. Aber ich war voller Hoffnung und Vorfreude. – Und ich wurde nicht enttäuscht!
„Warcraft – The Beginning“ ist ein Film, der sich für jeden lohnt, der Fantasy und animationslastige Filme mag. Man muss beileibe kein Warcraft-Fan sein, um ihn genießen zu können. Natürlich ziehen Fans emotional sicher mehr daraus und verstehen manche Dinge einfach schneller bzw. sehen mehr als das Geschehen auf der Leinwand darin. Aber ich finde nicht, dass es ein Muss ist.
Klar, dass ein freudiges Lachen durch den Saal ging, als ein Murloc seinen sekündlichen Auftritt hatte, verstehen doch nur Eingeweihte. Dennoch bleibe ich dabei, dass neutrale Zuschauer, die das Genre mögen, auch auf ihre Kosten kommen!
Mich persönlich hat dieses Kino-Erlebnis berührt und in eine fast vergessene Vergangenheit geschickt. Ich denke, ich werde in nächster Zeit mal die Kriegskasse begutachten und vielleicht mal wieder in das Warcraft-Universum eintauchen. – Der Film hat mir jedenfalls Lust auf mehr gemacht!
Freut mich für Dich, Du hattest sicherlich viel Spaß und Entertainment.
Ja, ich gebe es zu.
Dieses Film-Genre ist nicht meins.
Liebe Grüße aus Hamburg und
bis bald
Hallo Holger!
Ja, der Film hat Spaß gemacht
LG
Gregor
Hey! Wir waren gestern im Film, ich fand ihn auch super! Nur schade dass an der Story doch so einiges geändert wurde… Aber es ging noch, war nichts soooo schlimmes. Umgesetzt war er jedenfalls echt gut, wir werden auch später die BlueRay kaufen um hoffentlich die entfallenen Szenen nochmal anzuschauen!
Hallo Tanja!
Ja, da gebe ich Dir Recht und hoffe auf eine ungeschnittene Version zum Kauf.
LG
Gregor