Heute möchte ich mich dem zweiten Wort in diesem Jahr vom Projekt *txt widmen.
Ich verfolge das Projekt das ganze Jahr schon und habe mich reichlich schwer getan, einzusteigen. Aber ich taste mich so langsam voran.
In diesem Beitrag möchte ich dabei auch gleichzeitig eine Frage aus dem Adventskalender beantworten.
Witzig daran: In einem anderen, konkreten Kontext habe ich vor genau einer Woche mit eben jenem Fragesteller darüber diskutiert.
Das Wort
Wir haben also auf der einen Seite das Wort aus dem Projekt *txt. Der Begriff lautet „Berg“.
Als ich die Ankündigung zum Wort das erste Mal gelesen habe, hatte ich direkt ein Lied im Ohr.
Im Laufe der Zeit habe ich mehrfach nachgedacht, ob ich also das Lied aufgreife oder doch anders an das Wort herangehen möchte.
Aber hey, manchmal ist der erste Gedanke nicht der schlechteste und mit anderen Bergen habe ich hier im Urstromtal naturgemäß wenig zu tun.
Das Lied, von dem ich rede, ist von Unheilig und trägt den Titel „Mein Berg“.
( Video kommt am Ende )
Dabei geht es darum, dass wir alle Ziele haben, die wir zu erreichen suchen. – Jeder hat seinen eigenen Berg.
Doch, das, was uns unterscheidet, ist nicht der Berg oder ob wir es schaffen, den Gipfel zu erreichen.
Der große Unterschied liegt darin, wie wir den Weg dorthin beschreiten!
Doch, worauf Der Graf dabei auch hinweisen möchte, ist die Tatsache, dass uns aus den unterschiedlichsten Gründen auf diesem Weg andere Menschen begleiten, uns ggf. helfen.
Manche davon verweilen zeitweise, andere sind konstant dabei.
Und zu dem „Wie“ des Weges gehört eben auch ganz elementar, wie wir mit diesen Menschen umgehen, ihnen begegnen.
Die Frage
Die Frage aus dem Adventskalender stammt von Ingo und lautet wie folgt:
Wie setzt Du Dir Ziele? Wie erreichst Du sie?
Wie eingangs bereits erwähnt, saßen Ingo und ich vor einer Woche hier bei mir in der Textschmiede und haben eben über Zielsetzung gesprochen.
Dieser Zusammenhang ist mir allerdings auch erst aufgefallen, als ich mit diesem Beitrag schon begonnen hatte.
Aber in unserem Gespräch ging es ja um ganz konkrete Dinge.
Hier und jetzt möchte ich mich ja ganz allgemein zu (meinen) Zielen auslassen.
Nun, ich denke, dass es ja verschiedene Arten von Zielen gibt. – Gemessen daran, wie weit sie noch in der Ferne liegen, sollten es meiner Meinung nach mit wachsender Entfernung weniger Ziele werden.
Mein Berg zum Beispiel ist das eine große Ziel.
Ich hoffe allerdings, dass der Weg dorthin noch wirklich weit ist.
Dieser Weg ist ungewiss. Also stecke ich ihn mit weiteren Zielen ab, um mir selbst eine Orientierung zu geben und den Kurs nicht zu verlieren.
Umso näher ich mir bzw. dem Jetzt komme, also umso kurzfristiger sie liegen, desto mehr Ziele werden es auf gleichem Level.
Würde man die einzelnen Ebenen untereinander, deren Ziele wiederum nebeneinander aufschreiben, ergäbe das auch bildlich einen Berg. – Zufall?
Doch wie erreicht man seine Ziele?
Ein Patentrezept gibt es da nicht!
Dieses ganze Motivations-Gedöns ist wie Schokolade. Es macht zeitweise glücklich, ändert aber nichts am Problem.
Das einzige, was meiner Meinung nach hilft, ist Beharrlichkeit.
Die ist keine Garantie, aber sie hilft, den Kurs zu halten.
Das Leben besteht in weiten Teilen daraus, dass man Ziele nicht erreicht. Den Umgang damit zu lernen, ist ein wichtiger Bestandteil des individuellen Reifeprozesses.
Ich denke, dass es wichtig ist, sich konstruktiv und mit Ehrgeiz auf seine Ziele zu stürzen, andersrum aber nicht zu verzweifeln, wenn mal was nicht so klappt, wie man es gerne hätte.
Manche, die mich näher kennen, werden jetzt schmunzeln. Ja, das mit dem Krone richten, muss ich noch üben.
Aber ich arbeite daran – und auch das ist ein Ziel!
Worauf will ich also letztlich hinaus?
Es ist sehr wichtig Ziele zu haben. Egal ob das jetzt konkrete Dinge sind, Träume, Wünsche, Hirngespinste. – Was zählt, ist, dass es uns antreibt!
Doch wie im Lied von Unheilig beschrieben, macht der Weg die Musik.
Das Leben besteht aus dem Folgen von großen Zielen gepaart mit dem ständig neuen Stecken von kleinen auf dem Weg dorthin. Mal muss man sie erneuern, weil man andere nicht erreicht hat, mal, weil man eben mit dem erreichten einen neuen Wegpunkt braucht.
Es steht vollkommen außer Frage, dass es ein wirklich schönes Gefühl ist, wenn das ureigene Navi einem zuhaucht „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“. Und doch hat man davon nichts, wenn man dafür mit 180 durch die Innenstadt gebrettert ist und so viele schöne Dinge gar nicht wahrnehmen konnte und sogar sich selbst und andere in Gefahr gebracht hat.
In diesem Sinne: Augen auf und bleib auf Kurs! Wir lesen uns!
Danke für Deine Antwort, Deine Gedanken, Deinen lesenswerten Beitrag.
Persönlich fasziniert es mich ja oft, dass wir über unsere Träume und Utopien konkrete Ideen und damit auch Ziele entwickeln können. Wir machen einen Plan, um die Ideen in die Tat umzusetzen und unsere Ziele zu erreichen. Wir kreieren, schaffen damit Wirklichkeit. Das finde ich irre. Auch wenn ich beispielsweise daran denke, welche Kreise diese eigens kreierte Realität dann ziehen kann. Die mögliche Reichweite und Nachhaltigkeit. Wahnsinn…
Der Berggipfel mag noch über den Wolken liegen. Egal. Wir wählen einfach die erste Etappe zur Berghütte Eins. Mal schauen, welche Erfahrungen wir auf dem Weg dorthin machen, wen wir treffen werden und so weiter.
Wer weiß? Vielleicht erwartet uns hinter der Berghütte Eins bereits eine Gipfelbahn, die uns den weiteren Weg erleichtert. Das können wir nur erfahren, wenn wir uns auf den Weg begeben. Und in der Folge zudem auch einmal bereit sind, vom ursprünglichen Plan abzuweichen.
Es ist gut, einen Plan zu haben. Es ist ebenfalls gut, mit diesem Plan flexibel umzugehen.
Liebe Grüße
Ingo
Hey Holly,
genau das ist es. Ein Plan, ein Ziel. Das ist alles ist richtungsweisend. Aber es muss auch Luft zum Manövrieren bleiben. Der Weg zum Gipfel liegt voller Entscheidungen, die es zu treffen gilt. Die wenigsten passen zum Plan.
Es gibt ein Brettspiel. Irgendwas wie freakiger Irrgarten oder so. Ich will ja keine Schleichwerbung machen. Und genau so ist es aber. Auf der einen Seite tust Du selbst, was Dir das Schicksal gestattet um Dir selbst den Weg zum Ziel zu ebnen. Andererseits kommen von allen Seiten aber Einflüsse auf Dich zu, die Du nicht kontrollieren kannst. Ergo bist Du in einem ständigen Anpassungsprozess.
Es hält den Geist auf Trab und die Idee jung.
Liebe Grüße
Gregor
Moin Moin Gregor,
ist das Leben nicht ein einziges auf den Berg gehen?
Nach der Geburt setzt Mensch sich das Ziel größer, älter, erfahrener zu werden.
Später kommt dann die Familie dazu, die eigene.
Hier sind dann die meisten Stellen wo Mensch oder auch Mann den Weg nach oben zwei mal macht.
Sisyphus-Arbeit.
Bist du dann oben, auf dem Höhepunkt, dann kommt der Weg nach unten.
Ich hoffe Du bist noch auf dem Weg nach oben denn da ich schon wieder abwärts wandere kann Dir sagen dass noch viele schöne Aussichten kommen werden.
Deine angesprochenen Ziele setzen sind dann aber nur noch Markierungspunkte auf der Strecke.
Ähnlich des Jakobs-Weges.
Setz Dir neue Ziele auf dem Weg nach oben und habe Spaß dabei.
Grüße aus Hamburg
Dein Holger
Hallo Holger,
ich denke, dass wir erst wissen, ob wir den Gipfel erreicht haben, wenn das Stück gespielt ist. Das, was wir langläufig Höhepunkt nennen, ist nur eine Etappe auf diesem Weg, ein Zwischenstopp.
Das Auf und Ab sehe ich nur auf dem Weg. Ein Bergab hinterher sehe ich nicht. Und manchmal ist das Ziel eben auch nicht das, was wir uns ausgemalt haben, und wir erkennen das erst, wenn es soweit ist.
Niemand segelt direkt ins gelobte Land. Ständige Kurskorrekturen und der Blick nach links und rechts prägen uns, den Weg, das Leben und letztlich auch das Ziel.
Danke und liebe Grüße
Gregor