Ich bin mal wieder über eine nette Blogparade gestolpert.
Martina hat ein Buch geschenkt bekommen, das 1000 Fragen enthält, die man sich selbst stellen soll.
Daraus hat sie eine Blogparade gemacht, in der sie die Teilnehmer(innen) sich 10 Fragen stellen lässt.
Doch damit nicht genug. Sie selbst haben die Fragen aus dem Buch immer wieder in die Vergangenheit geführt. Weshalb Martina auch wissen möchte, was in den Teilnehmer(inne)n beim Beantworten vorgeht.
Ich finde, dass das ein schöner Vorgeschmack auf den Adventskalender ist, bis zu dem es ja nicht mehr allzu lang hin ist.
Na dann wollen wir mal. Vielleicht magst Du ja (für Dich allein oder in den Kommentaren) mitmachen?
Frage 1: An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?
Ehrlich gesagt an gar keinen. Warum sollte ich in Wehmut an einen Urlaub denken?
Es gibt Urlaube, an die ich mich sehr gerne erinnere, und welche, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr allzu präsent sind.
Doch Wehmut finde ich an der Stelle falsch.
Die schönen Urlaube wie jüngst am Bodensee sind kostbare Erinnerungen. Sie zaubern mir ein Lächeln auf Herz und Gesicht, wenn ich daran denke.
Und natürlich sehne ich mich im Alltag nach der Freiheit nichts zu müssen, Erholung. Auch der Wunsch weitere schöne Erlebnisse haben und teilen zu dürfen besteht. – Gar keine Frage!
Doch Wehmut empfinde ich keineswegs. Warum zurück, wenn es doch viel schöner ist, weitere Momente zu erleben?
Frage 2: Wen hast du das erste Mal geküsst?
Ich fasse mich kurz.
Svenja, eine Klassenkameradin. Ob es für sie auch der erste Kuss war, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Doch angesichts unseres Alters damals ist es recht wahrscheinlich.
Frage 3: Was macht dein Zuhause zu deinem Zuhause?

Zweierlei macht etwas zu meinem Zuhause.
Zum einen sind das ein paar materielle Dinge.
Vielleicht kennst Du das: Du ziehst in eine neue Wohnung. Alles ist neu, riecht vielleicht noch nach Farbe und ggf. neuen Möbeln. Doch Gegenstand X steht da, wo Du ihm seinen Ehrenplatz zugedacht hast oder er schon in der vorigen Wohnung stand.
Es sind Kleinodien, Staubfänger und andere Dinge, die uns begleiten. Unser Zuhause und Alltag auf ihre Art prägen und damit zu unserem ganz individuellen Reich machen.
Des Weiteren sind es die Menschen, mit denen man sich umgibt. Sei es direkt im Heim oder eben dort, wo es steht.
Zuhause bedeutet Schutz, Sicherheit, Wohlbefinden, Freiheit (zur Individualität). Insofern ist dort ein Zuhause, wo man man selbst sein kann. Ob dabei ein Ort im physischen Sinne eine Rolle spielt, ist genauso individuell wie der Mensch selbst.
Frage 4: Gibt es in deinem Leben etwas, das du nicht richtig abgeschlossen hast?
Etwas?
Sagen wir, es gibt eine Menge unvollendeter Dinge. Das in jedem Fall.
Die Liste an Ideen und Projekten, die ich noch in Angriff nehmen möchte, ist lang und wächst kontinuierlich.
Doch das ist, glaube ich, nicht gemeint. Denn „abgeschlossen“ meint gemeinhin eher emotional unvollendete Kapitel.
Nun, ich denke, jeder hat Kapitel in seinem Leben, die ein Ende hatten, aber ein Leben lang irgendwie begleiten. Der Abschluss besteht also darin, dass man korrigierende Erfahrungen macht und / oder auf Grund besagter Ereignisse / Erlebnisse einfach in Zukunft sensibler auf bestimmte Dinge reagiert.
Frage 5: Welches Lied macht dir immer gute Laune?
Nun, das „immer“ ist mir ein wenig zu absolut.
Es gibt mehrere Lieder, die ich sehr mag und bei mir für gute Laune sorgen können.
Ich bin ein emotionaler Mensch, der sehr viel Musik hört. Deshalb könnte ich an dieser Stelle eine ganze Reihe Songs auflisten.
Ich habe mich für eines entschieden, das für die jüngste Vergangenheit und die Zukunft steht. Und ja, das macht mir nicht nur gute Laune. Es macht mich glücklich!
Frage 6: Willst du immer alles erklären?
Nein, warum?
Es gibt Situationen und Menschen, denen gegenüber ich mich aus freien Stücken dazu verpflichtet fühle, das zu tun. Eben weil ich es in diesem Zusammenhang will.
Es gibt auch reichlich Dinge, die ich nicht erkläre möchte, schon gar nicht jedem.
Demnach will ich definitiv nicht alles und immer erklären.
Frage 7: Was ist deine größte Schwäche?
Einer sieht Schwäche, ein anderer Stärke.
Letztlich ist es eine Frage des Blickwinkels.
Es gibt manches, was ich an mir nicht mag.
Ich habe Charakterzüge, die nur wenige zu schätzen wissen. – Zumindest ist das meine Wahrnehmung.
Ich denke, das, was objektiv betrachtet oft ein selbstplatzierter Stein auf meinem Weg ist, ist der Umstand, dass ich mich hin und wieder im Maß vertue. – Positiv wie negativ.
Frage 8: Ist es wichtig für dich, was andere Leute von dir denken?
Nein.
Mir bedeutet das, was mir Menschen, die mir wichtig sind, ehrlich reflektieren, sehr viel.
Natürlich bin ich wie jeder andere Mensch und strebe nach Anerkennung und Wertschätzung.
Das bedeutet aber nicht, dass ich dies von jedermann brauche.
Die Gedanken sind frei und wir haben alle eine ganz individuelle Sicht auf die Welt bzw. unsere Mitmenschen.
Ich denke, dass es wesentlich sinnvoller ist, sich dort, wo man steht, wohl zu fühlen, als ständig dem sogenannten rechten Licht nachzulaufen.
Frage 9: Was ist wahr geworden, wovon du als Teenager geträumt hast?
Ein paar Dinge sind es tatsächlich.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich viel Musik höre. Als Teenager sowieso.
Nun, ich habe damals verschiedene Bands begleitet. Lokal, klein, persönlich.
Und ja, ich wollte auch gern mal auf der anderen Seite des Bühnenrandes stehen.
Dann wäre da noch mein Beruf.
Ich habe mich schon als Teenager damit beschäftigt. Es war ein Hobby und ich wollte es zu meinem Beruf machen.
Hat funktioniert.
Andere Träume mussten sich der Realität oder Schicksalswendungen geschlagen geben.
Wieder andere schlummern noch und werden vielleicht einst wahr.
Ich denke, dass es wichtiger ist, Ziele zu haben – egal wie viel Traum darin steckt – als ziellos durchs Leben zu taumeln.
Frage 10: Was bedeutet Freundschaft für dich?
Oh, das ist ein großes Thema, das ich an dieser Stelle bewusst kurz umreißen werde.
Eine echte Freundschaft ist sehr selten und unterscheidet sich von einer Partnerschaft einerseits nur marginal, anderseits wieder deutlich.
Die Bedeutung lässt sich schwer in Worte fassen.
Ich denke, dass Freunde die Familie sind, die man sich aussuchen kann.
Und ja, ich meine das exakt so bedeutungsschwanger wie die einzelnen Begriffe es getrennt voneinander schon sind.
Wie ging es mir beim Beantworten?
Ehrlich gesagt hatte ich es mir irgendwie schlimmer vorgestellt.
Also, schlimmer im Sinne von Offenlegen intimer Gedanken.
Doch die Fragen sind fast alle eigentlich recht harmlos. Zumindest, wenn man sie sich nicht zum ersten Mal stellt.
Frage 2 fand ich persönlich etwas unangenehm. Nicht, weil es eine unschöne Erinnerung ist oder es mir peinlich ist, darüber zu reden.
Es ist viel mehr der fehlende Abgleich mit ihr, ob sie mit diesem Kundtun ein Problem hätte.
Doch diese Frage wird wohl unbeantwortet bleiben.
Soweit zu dieser Art Interview mit mir selbst.
Mein eines Ich muss jetzt in die Redaktion das Ganze noch rechtzeitig aufbereitet einreichen.
Das andere Ich hat sich nun, nachdem es sich den Mund fusselig geredet hat, etwas zu trinken und eine Zigarette verdient.
Spätestens wenn Du das hier liest, sind sie aber wieder eins und freuen sich auf Deinen Kommentar zu diesem Beitrag.
Und nicht zuletzt wünschen sie Dir einen schönen Sonntag!
Hallo Gregor,
ein gelungenes wie schönes Interview, was Raum für korrigierende Erfahrung mit Staubfängern lässt…
Liebe Grüße aus dem herbstlichen München, Ulrike
Hallo Ulrike,
danke für die lieben Worte.
Ich schwanke für heute noch zwischen Staub- und Vogelfänger
https://www.youtube.com/watch?v=DpMCRXyW7nk
Liebe Grüße aus dem grau-nassen Berlin
Gregor
Mir gefällt’s
Sympathisches Interview!
Hallo Julia,
danke Dir.
LG
Gregor
HaliHallo Gregor,
). Es ist zwar Situationsabhängig, aber grundsätzlich ist eine echte und innige Freundschaft wertiger für mich, dafür würde ich auch die Partnerin mal im “Regen stehen lassen”. Aber, da es solche Freundschaft äußerst selten gibt, dürfte sich ja jegliche Spekulation fast schon erledigt haben.
das etwas andere Interview. Gefällt mir sehr gut.
Die Frage mit der Freundschaft fand ich sehr interessant, oder besser, deine Antwort.
Weitestgehend absolut einig, und es ist wirklich verdammt schwer zu erklären.
Eines würde ich persönlich, für mich selbst noch hinzufügen (zur Freundschaft
Hat mir gut gefallen Gregor, vielen Dank für die Kurzweil auf deinem Blog.
Schönen Sonntag Abend noch – Ede
Hallo Ede,
oh je, zwischen Partner(in) und Freundschaft zu entscheiden ist ein heikles und eigenes Thema. Zumal auch sehr subjektiv. Da muss jeder selbst wissen, ob Prioritäten gesetzt werden, welche usw.
Wie gesagt, das ist definitiv eine eigene Abhandlung wert und ich habe da irgendwie so etwas adventliches läuten hören…
Danke für Dein Feedback und – obgleich spät – noch der Wunsch für Dich einen guten Übergang in die Woche zu haben.
LG
Gregor
Sehr interessanterText! Und eine sehr schöne Idee ? Habe die Fragen nebenher in meinem Kopf für mich beantwortet ?
Hallo Paula,
die Idee ist ja nicht von mir. Bin nur ein ausführendes Organ von vielen.
LG
Gregor
Hey Buddy,
das ist in der Tat ein schönes Warm-up für Deinen Kalender. Ich freue mich schon darauf.
Habe ich das eigentlich richtig verstanden? Die Fragen oben sind 10 von insgesamt 1000 (aus einem Buch)? Daraus würde ja dann locker der Stoff für einen Roman oder eine Autobiographie resultieren.
Schönes Wochenende auch für Dich. Und in die Runde.
Ing:o)
Hallo Holly,
ich würde sagen, dass es sich recht offensichtlich um das Buch handelt, das Martina auch in der Grafik für die Blogparade präsentiert. Und ja, das ergäbe in Gänze einen Interview-Marathon.
Dir auch ein feines Wochenende. Immer dran denken: Wer länger wocht, endet früher
LG
Gregor