[Türchen 1] – Wie das Motto im Licht

Es ist wieder soweit. Die Adventszeit hat bereits am Sonntag begonnen.

Und heute öffnet mein Adventskalender sein erstes Türchen.

Wie auch im letzten Jahr beantworte ich jeden Tag eine Frage, die mir meine Leser(innen) haben zukommen lassen.

Die heutige Frage stammt aus der Feder von Ingo und lautet wie folgt:

„Hast Du ein Lebensmotto, ein Credo?“

Nun, da muss ich ein wenig ausholen, denke ich.

Die meisten Mottos, die man so mitbekommt, sind selten auf dem eigenen Mist gewachsen, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Wobei das nicht heißen soll, dass ich es schlecht finde, wenn man bereits gedachte schlaue Gedanken aufgreift!

Doch oft sind es Schlachtrufe bis hin zu Werbebotschaften, die manche sich plakativ auf die eigene Stirn kleben.

Und mindestens genauso oft bleibt es beim Eintragen in ein Profil-Feld im Bereich Social Media. ;-)

Das hat in meinen Augen mehr etwas von Zusammengehörigkeitsgefühl und dem Wunsch zu gefallen als tatsächlich etwas mit einer Lebenseinstellung zu tun.

Das ist das eine. Die andere Seite der Medaille ist das Leben selbst.

Ein Motto soll gleichermaßen die eigene Richtung anzeigen wie auch im Falle einer Desorientierung als eine Art Leuchtturm zurück auf Kurs bringen.

Nun ist das Leben in seinen Facetten um einiges komplexer und unberechenbarer als es das zum Vergleich herangezogene tosende Meer sein könnte.

Um bei diesem Bild zu bleiben:

Natürlich benötigt ein Schiff einen Kurs, ein Ziel.

Dennoch muss es sich dem Wetter, den Wellen und anderen nicht zu beeinflussenden Dingen anpassen um dieses Ziel – ggf. auch zeitweise abseits des ursprünglichen Kurses – erreichen zu können.

Ein unflexibler, starrer Kurs führt einzig in die Tiefe.

Ich denke, dass es wichtig ist, das ein oder andere Prinzip sein Eigen zu nennen. Man sollte sich gewahr sein, was man für richtig und für falsch hält – sich ein individuelles Wertesystem schaffen.

Und selbst das sollte man immer wieder für sich selbst zur Diskussion stellen.

Mottos oder Credos hingegen, denke ich, sind etwas für Gruppierungen von Menschen.

Sie dienen dem Gemeinschaftsgefühl durch Kennzeichnung, Verlautbarung und ggf. Visualisierung eines oder mehrerer gemeinsamer Ziele.

Sozusagen das Bilden einer Schnittmenge der jeweiligen eigenen Wertesysteme hin zur Gemeinschaft.

Ich hoffe, dass ich die Frage damit ein wenig besser als mit einem schlichten Nein beantwortet habe. :D

Wir lesen uns morgen zur Beantwortung der nächsten Frage. :-)

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Comic-Bild Gregor

Über den Autor

Ich bin Fachinformatiker, Berliner und ganz offensichtlich ein verrückter Blogger. Je nachdem überwiegt das ein oder andere.

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2 Kommentare zu „[Türchen 1] – Wie das Motto im Licht

  1. Lieben Dank für Deine Antwort, Buddy. :)

    Dein “Nein” finde ich irgendwie sympathisch. Unser Leben ist wohl auch oft zu komplex, als dass es sich mit einem Motto oder Credo überschreiben ließe.

    Aus Erfahrungen und/oder Erkenntnissen leite ich für mich manchmal Sätze ab, die ich dann verinnerliche. So weiß ich beispielsweise für mich, dass mir Begegnungen mit Menschen viel bedeuten, oft mehr als materielle Dinge. Aus dem betriebswirtschaftlichen “Das Ergebnis zählt” wird bei mir daher häufig ein Event-orientiertes “Das Erlebnis zählt.” ;)

    Liebe Grüße
    Ingo

    Antworten
    • Hallo Holly,

      nun, Überschriften finden sich am treffensten bei Dingen, die abgeschlossen sind. Beim Schaffensprozess, ist es nicht selten, dass auf dem Weg verschiedene Parameter angepasst werden müssen. Sollte jemand über mich schreiben, wenn ich einmal nicht mehr bin, kann er oder sie sich gern an einer Überschrift versuchen. :D

      LG
      Gregor

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