Das letzte Adventskalender-Türchen in diesem Jahr.
Heute ist Heiligabend, womit die Vorweihnachtszeit endet und Weihnachten beginnt.
Ein Fest der Nächstenliebe, Liebe, Frieden; ein Symbol, ein Licht im Dunkel.
Und gewissermaßen schickt mich Ulrike mit der heutigen Frage in ein Dunkel, eine scheinbar verzwickte Situation:
„Wenn Du einen Sack Kartoffeln hättest und sonst nichts weiter. Was würdest Du damit tun?“
Schauen wir doch mal, ob da auch ein Lichtschalter zu finden ist.
Kartoffel aus dem Sack
Okay, ich habe also rein gar nichts außer einem Sack Kartoffeln.

Mein erster Impuls wäre es, einen Teil des Sacks in ein Kleidungsstück umzufunktionieren, um wenigsten meine Schamgrenze wahren zu können.
Ich gehe dabei mal von annehmbaren Wetterbedingungen aus. Sonst wird es doch ein wenig kompliziert.
Die Kartoffeln, die ich dann nicht mehr darin verstauen kann, würde ich in der nicht den Sack tragenden Hand transportieren, soweit möglich.
Ggf. lassen sie sich durch das Teilen – und damit Aufbrechen der eigentlichen Struktur / Form des Sacks – mit einer Verbreiterung der tragfähigen Fläche auch ganz gut handhaben.
Nun wäre ich folglich nicht mehr ganz nackt und hätte weiterhin nur Kartoffeln bei mir.
Mein nächster Impuls wäre es, andere Menschen zu suchen.
Ich gehe mal davon aus, dass auch alle anderen jeweils nur eine Sache haben.
Folglich wäre es ein Idealfall, wenn ich auf jemanden stoße, der ein Behältnis hat, in dem wir die Kartoffeln kochen könnten.
Die Mittel zum Feuer machen bietet die Natur glücklicherweise. – Einen hitzebeständigen Topf herzustellen hingegen stelle ich mir ohne Werkzeug doch äußerst ambitioniert vor.
Vielleicht würde sich ja eine ganze Gruppe zusammenfinden, die nicht nur über den Behälter verfügen würde, sondern noch über weitere Zutaten.
So würde aus einem Top quasi Eintopf.
Das Wesentliche
Dieses Reduzieren aufs Wesentliche, um des Pudels Kern zu betrachten kenne ich allein schon aus dem technischen Kontext.
Auch dort zerlegt man etwas und setzt es Stück für Stück wieder zusammen bis die Ursache dessen, was man nicht versteht oder was ein Fehlverhalten verursacht, sichtbar und damit erkennbar wird.
Hier ist es ähnlich.
Eigentlich ist der Kartoffelsack nur Beiwerk bzw. Mittel zum Zweck.
Durch das Wegfallen alles Unwichtigen kann man sich auf die Bedürfnisse konzentrieren.
Bei mir ist es der Mix aus Privatsphäre, dem Schutz vor Scham und dem Wunsch nach Gemeinschaft.
Und mit diesem kleinen Einblick in mein Köpfchen ist der Adventskalender für dieses Jahr beendet.
Morgen werde ich mich nochmal zu Wort melden.
So wünsche ich Dir und Deinen Lieben an dieser Stelle einen angenehmen, besinnlichen Heiligabend ganz nach Deinen Bedürfnissen. – Genieße ihn!