In diesem Beitrag zum FragenFreitag beantworte ich die Fragen 981 bis 1000 von insgesamt 1000 Fragen.
Frage 981: Wie sieht dein Auto innen aus?
Genauso transparent wie von außen. Es ist nämlich imaginär.
Ich habe schlicht kein Auto, hatte auch nie eins und werde höchstwahrscheinlich nie eines besitzen.
Ich bin ein Stadtmensch und fahre lieber Fahrrad / Öffis und viele Strecken laufe ich einfach gern.
Frage 982: Hast du in den letzten fünf Jahren neue Freundschaften geschlossen?
Ja.
Ich habe in dieser Zeit viele Veränderungen durchlebt: Arbeitgeberwechsel, Umzüge.
Da bleiben Veränderungen im Umfeld kaum aus.
Frage 983: Wer bist du, wenn niemand zuschaut?
Immer noch Gregor.
Verblüffend, ich weiß.
Frage 984: Welche inneren Widersprüche hast du?
Ich denke, dass es immer wieder zu inneren Widersprüchen kommt.
Wir werden ständig mit anderen Wertesystemen konfrontiert.
Und es ist immer wieder eine neue Entscheidung wie wir mit den Unterschieden umgehen.
Ich bin zum Beispiel kein großer Fan vom Duzen im geschäftlichen Kontext.
Damit stoße ich immer wieder auf Widerstand, weil ich mit dieser Haltung offenbar ein Fossil gesellschaftlichen Miteinanders bin.
Also wird es immer wieder Situationen geben, in denen ich abwäge, ob ich mich gegen meine eigenen Werte auf ein Duzen einlasse oder meinen Werten treu bleibe.
Frage 985: Wann warst du über dich selbst erstaunt?
Das passiert immer mal wieder – im Positiven wie auch im Negativen.
Ich war beispielsweise über mich selbst erstaunt als ich meiner Freundin das erste Mal angedeutet habe, dass ich mehr als nur Freundschaft für sie empfinde.
Ich war aber auch schon mehrfach über mich erstaunt, was für Mist ich manchmal baue.
Und nicht zuletzt bin ich immer wieder aufs Neue erstaunt, wenn ich mich gegen etwas wehre, was ich früher stillschweigend hingenommen hätte.
Fahrlehrer(innen) trietzen einen immer wieder damit: Schulterblick.
Ein Schulterblick auf das eigene Leben ist nicht unwichtig.
Manchmal stellt man aus diesem neuen Blickwinkel erstaunliche Dinge fest.
Frage 986: Leihst du gern Sachen aus?
Zum Verleihen:
Nein, ehrlich gesagt nicht allzu gern.
Ich habe damit zu oft schlechte Erfahrungen gemacht.
Deshalb brauche ich dafür schon ein gewisses Vertrauen in die betreffende Person.
Zum Leihen:
Auch ich leihe mir ungerne etwas aus.
Ich rede jetzt nicht von Kleinigkeiten wie mal eben eine Schere oder einen Stift.
Ab einem gewissen Grad / Wert komme ich da einfach mit meinem Selbstwert in Konflikt.
Ich möchte stolz auf mich sein. Und demnach bin ich bestrebt so viel wie möglich aus eigener Kraft zu schaffen.
Frage 987: Bist du auf dem richtigen Weg?
Das denke ich schon!
Frage 988: Wie lautet dein Kosename für deinen Partner?
Ich hoffe, dass ich das jetzt richtig verstanden habe: Nämlich wie meine Freundin mich nennt.
Na gut, weil wir hier ja unter uns sind.
Und als Berliner ist das nun auch nicht allzu unerklärlich: Bärchen.
Frage 989: Bei wem hast du immer ein gutes Gefühl?
Bei meiner Freundin.
Frage 990: Wie zeigst du anderen, dass sie für dich wertvoll sind?
Ich sage es ihnen.
Das ist nicht nur sinnvoll, sondern auch leichter verständlich als eine Geste, die anders interpretiert werden kann.
Frage 991: Was macht dich richtig zufrieden?
Mit meiner Freundin mitten in einem schönen, gemeinsamen Tag innezuhalten.
Dabei kann ich Zufriedenheit sprichwörtlich atmen.
Frage 992: Was ist das schönste Geschenk, das du jemals bekommen hast?
Zeit!
Es gibt nichts wertvolleres, das ein Mensch einem anderen schenken kann.
Frage 993: Zu wem hast du blindes Vertrauen?
Ich vertraue niemandem mehr als meiner Freundin.
Und gleichzeitig würde ich es nicht „blind“ nennen, da ich in Situationen, in denen Ängste getriggert werden, ganz menschlich in eine Schutzhaltung übergehe.
Frage 994: Was hast du mal ähnlich wie ein warmes Bad empfunden?
Sauna.
Frage 995: Was ist das Spannendste, das du jemals erlebt hast?
Ich habe in meinem Leben schon viele spannende Situationen erlebt.
Dabei fand die Spannung auf vollkommen unterschiedlichen Ebenen statt.
Sei es ein spannendes Fußballspiel wie das der Bayern gegen Getafe 2008 oder auch der erste Arbeitstag bei einem neuen Arbeitgeber.
Bei so manchem Blogbeitrag habe ich mit Spannung beobachtet wie Du ihn findest.
Auch mein Umzug nach München war von Spannung begleitet, wobei ich die kaum wahrgenommen habe, weil ich einfach davon überzeugt war, dass alles passt.
Ich tue mich schwer damit zwischen alledem zu differenzieren.
Alles hatte seine Berechtigung und war teilweise schweißtreibend.
Frage 996: Was ist ein großer Trost?
Meine Lieben und deren Nähe.
Frage 997: Wovon hast du gedacht, dass du es nie können würdest?
Ich habe jahrzehntelang angenommen, dass ich Berlin nie verlassen könnte.
Ich habe den Dreck der Großstadt geblutet kann man sagen.
Nun wohne ich weit weg von meiner Herkunft.
Und ich muss gestehen, dass ich auch nicht zurück möchte.
Frage 998: Was kannst du heute noch ändern?
Alles das, was noch vor mir liegt, kann ich beeinflussen.
Auch mich selbst möchte ich stetig weiterentwickeln.
Frage 999: Wie wird dein Leben in zehn Jahren aussehen?
Ich mag diese Art Fragen überhaupt nicht, weil ich es für unsinnig halte so weit vorauszuplanen.
In den letzten Jahren hat sich mein Leben komplett auf den Kopf gestellt.
Es gab verschiedene Wendungen, die ich so nicht vorhersagen konnte.
Wie soll ich also 100%ig abschätzen, was in zehn Jahren ist?
Ich kann ja mit Bestimmtheit nicht einmal sagen, dass der Planet noch existiert oder ich noch lebe.
Ja, ich weiß, dass es bei diesen Fragen darum geht, Ziele zu definieren.
Nun, die Ziele, über die ich öffentlich reden möchte, wären folgende:
- Ich möchte in zehn Jahren immer noch glücklich mit meiner Freundin zusammen sein.
- Ich möchte in den nächsten zehn Jahren den persönlichen, analogen Kontakt zu meinem Sohn verbessert haben.
- Ich möchte in zehn Jahren genug verdienen, um ein weitestgehend sorgenfreies Leben mit meiner Freundin zu genießen.
- Ich möchte in den nächsten zehn Jahren mindestens ein Buch veröffentlichen.
Frage 1000: Welche Antwort hat dich am meisten überrascht?
Um ehrlich zu sein, hat mich keine der Antworten überrascht.
Die kamen ja von und aus mir.
Die ein oder andere Frage hat mich hingegen überrascht.
Mir ist klar, dass diese Fragen eigentlich der Selbstreflexion dienen (sollen).
Und es hat Spaß gemacht sie öffentlich zu beantworten.
Für mich war es eine spannende Reise durch mein Leben und meine Gedanken.
Wie war es für Dich das alles zu lesen?
Dieser Beitrag gehört zu einer Reihe von insgesamt 50 Beiträgen mit je 20 Fragen.
Auf die Idee hat mich Johanna von Pinkepank mit ihrem Aufruf gebracht.
Das Heft „1000 Fragen an dich selbst“ ist die Beilage einer Ausgabe des Flow Magazins und ist Dir in meinem Beitrag „10 Fragen an mich selbst“ schon einmal begegnet.
Das ist keine Werbung:
Da ich in keinem Beitrag anderer Blogger bis jetzt die genaue Quelle finden konnte, habe ich den Verlag angeschrieben, das Heft gekauft und kann Dir nun sagen, dass es der Ausgabe 18 beiliegt.
Wie war es für Dich das alles zu lesen?
Hochinteressant Bärchen, äh Gregor (Entschuldigung – musste sein) so tief in die Seele eines anderen eintauchen zu dürfen.
Klasse
Bin gespannt, ob was anderes, neues und wann kommt ….. oder auch nicht mehr.
Hallo Holger,
danke für Dein Feedback. Es freut mich, dass es Dir gefallen hat.
Einen Ausblick für die Zukunft kann ich nur unbestimmt geben. Die Regelmäßigkeit des FragenFreitags werde ich nicht fortsetzen können. Aber ich werde nicht aufhören zu schreiben. Einen konkreten Beitrag habe ich schon in Planung. Ich lasse es auf mich zukommen und werde den Impulsen folgen.
Liebe Grüße in den Norden an euch beide
Gregor
Muss gestehen, ich lese dich sehr gerne.
EIne Frage für die nächste Fragerunde hätte ich auch 😉
Gibt es die kleine Kochschürze noch??
Liebe Grüße an euch
Elke
Hallo Elke,
danke! Es freut mich, dass Dir meine Texte gefallen.
Kochschürze? Ich habe tatsächlich nur eine Kochschürze. In schwarz. Wenn die gemeint sein sollte, so habe ich sie noch. Wenn Du etwas anderes meinst, stehe ich auf der Schürze bzw. dem Schlauch.
Liebe Grüße
Gregor
Tausend Fragen, die ich niemals stellte.
Tausend Antworten gabt’s Du!
Manche Kleinigkeit sich da erhellte,
und auch dies und das und jenes noch dazu.
Was werd’ ich jetzt freitags Neues lernen?
Von dem Sohn, der kaum so offen sprach?
Die erkenntnisreichen Blitz-Laternen,
liegen nun in meinem Herzen brach.
Fünfzig Wochen froh gespanntes Lesen,
ist auf einmal aus und auch vorbei.
Es war ungeheuer schön gewesen,
völlig ungezwungen und auch frei.
Dank soll nun am End’ hinüber fließen,
von dem Vater, der begeistert las.
Möge weiterhin Erkenntnis sprießen,
auch das Ernste macht zuweilen Spaß.
Jeden Freitag werd’ ich’s nun vermissen,
denn es war so schön, von Dir zu lesen.
Ich werd’ ohne Fragen durch das Wochenende müssen,
weil tausend Antworten genug gewesen.
Beinah’ grämt es mich, ich fühle wohl Bedauern,
doch nichts währt ewig, das ist klar.
Drum will so Schönem ich auch nicht nachtrauern,
was mich begleitete ein ganzes Jahr.
Tausend Fragen, die ich niemals stellte.
Tausend Antworten gabt’s Du!
Manche Kleinigkeit sich da erhellte,
und auch dies und das und jenes noch dazu.